[25.09.2024, M.
Wick]
Ein großer Kraftakt für die hiesigen Sportler: Die Unterwasserrugby-Abteilung
des 1. Paderborner Schwimmvereins hat erstmals in der Vereinsgeschichte
eine Deutsche Jugendmeisterschaft (DJM) ausgetragen. 170
Kinder und Jugendliche lieferten sich an zwei Tagen im Residenzbad
Schloß Neuhaus spannende Wettkämpfe unter der Wasseroberfläche.
"Das ist richtig viel Arbeit", zollte der Bundesnachwuchstrainer
Torsten Stanschus den Organisatoren seinen Respekt. Und
er sah einige vielversprechende Talente. Die Paderborner
freuten sich über Gold, Silber und Bronze.
Motor der Unterwasserrugby-Abteilung und Organisator
der DJM ist das Ehepaar Ulli Gallasch und Marc Wick. Beide
gewannen als Aktive nationale und internationale Titel
und etablierten die eher seltene Sportart vor Jahrzehnten
in Paderborn. Anfangs noch als Hochschulsport, dann als
eigene Abteilung im PSV. Und beide sind erfahrene Trainer.
Längst sei die Sportstadt Paderborn auch eine "Topadresse
für Unterwasserrugby", wie der stellvertretende
Bürgermeister Martin Pantke bei der Eröffnung
betonte.
Beim Unterwasserrugby geht es darum, einen mit Salzwasser
gefüllten Ball so häufig wie möglich in
einen auf dem 3,50 Meter tiefen Beckenboden stehenden
gegnerischen Metallkorb zu drücken. Außer der
Badebekleidung dürfen die Sportler nur Tauchmaske,
Schnorchel, Flossen und eine Kappe mit Ohrenschutz verwenden.
Damit Zuschauer auch mitbekommen, was unter Wasser abläuft,
werden die Wettkämpfe mit drei Unterwasserkameras
gefilmt und live übertragen. Schiedsrichter achten
auf die Einhaltung der Regeln vom Beckenrand aus und mit
Pressluftflasche im Wasser.
Zum technischen Aufwand kommt der organisatorische. Die
meisten Sportler, Trainer und Betreuer müssen untergebracht
und verpflegt werden. Die evangelischen Kirchengemeinden
Paderborn und Schloß Neuhaus stellten Räume
in ihren Gemeindehäusern am Abdinghof und in der
Christus-Kirche als Sammelunterkünfte zur Verfügung.
Helfer bereiteten Frühstück und Abendessen,
leisteten Küchendienst und sorgten im Schwimmbad
für einen reibungslosen Ablauf.
So konnten sich Trainer und Sportler ganz auf den Wettkampf
konzentrieren. In den drei Altersklassen U15, U18 und
U21 sind die Talente aus dem gesamten Bundesgebiet angetreten
und in der U18 zudem der befreundete Club aus Budweis
(Tschechien). In der U15 gewann die SG Paderborn-Berlin
den dritten Platz und Bronze. Für Paderborn gingen
Elian Götze, Laura Gringel und Jule Wick ins Wasser.
Sieger wurde der TC Pößneck. Die Ehrungen nahm
unter anderem Rainer Tohermes, Ehrenpräsident des
1. Paderborner Schwimmvereins, vor.
Die SG Paderborn-Sterkrade-Berlin dominierte den U18-Wettkampf.
Ohne Gegentreffer und mit 24 erzielten Toren setzte sich
das Team in einer Fünfergruppe an die Spitze. Aus
Paderborn durften sich Emil Schütte, Linus Grobbel,
Simon Michels und Rico Wick über Gold und den Titel
"Deutsche Meister" freuen.
Die U21 SG Paderborn-Sterkrade landete auf dem zweiten
Platz und gewann hinter der SG Bamberg-Pößneck
Silber. Für Paderborn kämpften Lena Wick, Alina
Laxy, Linus Grobbel, Rico Wick, Jonas Michels und Timo
Wick. Lena Wick und Alina Laxy nehmen im November auch
an der U21-Europameisterschaft der Frauen in Athen teil.
Trainiert wird die Mannschaft seit anderthalb Jahren von
Marc Wick und Janine Oswald.
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